Name: Martin Klapproth
Alter: 31 Jahre
Beruf: Teamleiter und Ausbilder
Familie: verheiratet, hat einen 5 Jährigen Sohn
Fakten zur Ausbildung:
Voraussetzungen: Eignung für den Feuerwehrdienst
Dauer: ca. 72 Stunden
Inhalt: Allgemeines taktisches Wissen, Vorbeugender Brandschutz, Fahrzeugkunde, Rechtsgrundlagen und Organisation, Brennen und Löschen, Löscheinsatz, Technischer Hilfeleistungseinsatz, Gefährliche Stoffe und Güter, Besondere Ausbildung im Rahmen der Erweiterung des Katastrophenschutzes, Rettung.
Ausbildungsziel der 72 Stunden umfassenden Truppmann Ausbildung, ist es, dass die Lehrgangsteilnehmer grundlegende Tätigkeiten eines Truppmanns in Feuerwehreinheiten ausüben können. Die abgeschlossene Truppmann Ausbildung, durchgeführt nach landeseinheitlichen Vorgaben, ist Voraussetzung für die Verwendung der Feuerwehrangehörigen im Einsatzdienst und die Teilnahme an allen weiteren Lehrgängen.
Frage: Martin, du hast vor kurzem deine Ausbildung zum Truppmann erfolgreich abgeschlossen.
Wie fühlst du dich?
Antwort: Ich fühl mich sehr gut. Es ist schon toll zu wissen, dass man im Ernstfall über wichtiges wissen verfügt um ggf. Leben zu retten. Viele haben im Vorfeld diese Ausbildung als ein Kinderspiel abgestempelt. Aber das will ich so nicht stehe lassen. Die Ausbildung ist schon sehr anspruchsvoll und man sollte dieses Thema generell nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Frage: Warum hast du den Weg in die Feuerwehr Bleckenstedt erst mit 30 Jahren gefunden?
Antwort: Ich bin mit meiner Frau und meinem Sohn 2014 erst nach Bleckenstedt gezogen. Es braucht dann eine gewissen Zeit sich einzuleben und anzukommen. Feuerwehr hat mich schon immer interessiert und begeistert. In Braunschweig hatte ich keine Berührungspunkte mit diesem Thema. Daher leider erst so spät. Aber auch wenn ich mit 31 Jahren in der Ausbildung zu dem Kreis der älteren gehörte, fühlte ich mich keineswegs alt oder fehl am Platz. Feuerwehr Kameraden, sind Kameraden, egal ob 17 oder 45 Jahre alt.
Frage: Hattest du früher einmal Berührungspunkte mit der Feuerwehr?
Antwort: Ja, ich war früher in der Jugendfeuerwehr in Vallstedt für 2 oder 3 Jahre.
Frage: Die Ausbildung umfasst ja nun ca. 72 Stunden. Wie lässt sich das mit Beruf oder Schule vereinbaren?
Antwort: Es ist schon ein Brett an Zeit. Arbeitet man im Schichtsystem oder im Einzelhandel, kommt man direkt von der Arbeit zum Lehrgang oder fährt nach diesem dahin. Dann möchte man sich ja auch gut auf die bevorstehenden Tests vorbereiten. Das kostet halt in der Freizeit noch einige Zeit. Ich habe viel Zeit investiert. Selbst wenn ich meinen Sohn zum Fußballtraining begleitet habe, oder meine Frau zum Friseur, waren die Unterlagen immer bei mir. Das ist aber auch mein eigener Ehrgeiz Prüfungen so gut wie möglich abzuschließen.
Frage: Hat sich der Zeitinvest gelohnt?
Antwort: JA! Die Ausbildung war mir sehr wichtig und ich habe das sehr ernst genommen, entsprechend habe ich mich da rein gehangen und wurde dafür auch belohnt.
Frage: Warum interessiert dich die Feuerwehr so sehr?
Antwort: In der heutigen Zeit unserer Gesellschaft, ist es ja leider so, das man gefühlt die Menschen nur noch schimpfen hört während sie mit ihren Smartphones auf dem Sofa vor dem laufenden Fernseher liegen. Ehrenamtliche Helfer, werden immer weniger und bekommen immer weniger Aufmerksamkeit und erst recht kaum noch die nötige Anerkennung für das was sie in ihrer Privaten Freizeit leisten. Ich möchte ein gutes Beispiel sein, auch für meinen Sohn. Ich möchte helfen wenn z.B. Leben in Gefahr ist.
Frage: Willst du noch mehr in der Feuerwehr erreichen?
Antwort: Ja klar! Ich will mich immer in meinem Leben weiterentwickeln, mein Wissen erweitern und es gerne auch mit anderen teilen. Der nächste Schritt ist die Ausbildung zum Funker und dann hoffe ich, das mein Gesundheitszustand es zulässt mich als Atemschutzgeräteträger ausbilden zu lassen.
Irgendwann, möchte ich auch gerne junge Leute zum Truppmann ausbilden.
Frage: Würdest du freunden und bekannten raten zur Feuerwehr zu gehen und Aktiv zu werden?
Antwort: Ob jemand Aktiv werden möchte, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist nun einmal, das die Zahlen rückläufig sind. Wenn tatsächlich ein Ernstfall eintritt und keiner kommt, dann...